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Wilder Meerrettich

Wilder Meerrettich (Armoratia rusticana) gehört zu den typischen Wildpflanzen, deren Wurzeln im Herbst ausgegraben werden können. Die optimale Zeit dafür beginnt im September - jetzt wandern die Kräfte der Pflanzen langsam von den oberirdischen Teilen wieder zurück in die Wurzeln.

 

Meerrettich mag nährstoffreiche Böden und ist häufig in der Nähe von Äckern, Fließgewässern oder auf feuchten Wiesen zu finden. Ihr erkennt ihn an seinen großen, gestielten Blättern, die einen welligen Rand haben und oft spiralig gedreht sind. Bereits bei ihrem Zerreiben verströmt er seinen typischen stechenden Geruch. Im Herbst sind die Blätter meist welk und schwerer zu identifizieren - ich merke mir daher immer schon im Sommer, wo er wächst!

 

Der Wilde Meerrettich gehört zu den Kreuzblütengewächsen, die typischerweise Senföle und Senfölglykoside enthalten. Diese wirken antibakteriell, antiviral und antiseptisch, sodass die Pflanze zu den sogenannten "natürlichen Antibiotika" zählt. Weitere Inhaltsstoffe sind ätherische Öle, Flavonoide, Mineralstoffe wie Eisen, Kalium und Calcium sowie B-Vitamine und Vitamin C. 

Die Inhaltsstoffe des Meerrettichs können sowohl das Immunsystem als auch die Durchblutung und Stoffwechsel und Verdauung anregen. Auch eine schleimlösende und entkrampfende Wirkung ist bekannt.

 

Neben der traditionellen heilkundlichen Verwendung im Rahmen von Infekten der Atemwege und der Nasennebenhöhlen sowie zur allgemeinen Steigerung des Immunsystems, kann man Meerrettich auch bei Entzündungen der ableitenden Harnwege und bei Magen-Darm-Beschwerden nutzen. Entweder indem man ihn in seine Ernährung einbaut oder einen Heilpflanzenauszug herstellt. Sein Geschmack ist verglichen mit der Kulturform etwas milder - ich persönlich mag ihn sehr gerne zu Fleisch- oder Fischgerichten.

 

Wer es ganz einfach möchte, friert sich die Wurzel ein und reibt sie bei Bedarf über seine Speisen. Weitere gute Möglichkeiten des Haltbarmachens sind die Herstellung einer Paste aus Meerrettich, Salz und Olivenöl sowie die Meerrettich-Tinktur und der Meerrettich-Honig.

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