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Kiefernnadel-Aufguss

Ich finde, die beste Möglichkeit, sich kulinarisch erstmalig mit den Nadelbäumen anzufreunden, ist der Teeaufguss.

Hierzu einfach eine Handvoll Nadeln waschen, klein schneiden und mit kochendem Wasser übergießen. Das Ganze wird dann etwa 10 Minuten abgedeckt ziehen gelassen. Das harzige Aroma der Nadeln ist im Tee nur ganz dezent herauszuschmecken und der Aufguss hat eine wunderbar frische, "waldige" Note.

 

Nadelbaum-Profis probieren vor dem Sammeln übrigens die Nadeln verschiedener Bäume einer Art, da ihr Geschmack durchaus unterschiedliche Nuancen haben kann.

 

Die Nadeln der Kiefer wurden bereits in der Antike heilkundlich bei Atemwegserkrankungen verwendet. Sie enthalten neben reichlich natürlichem Vitamin C und A vor allem ätherische Öle, Harze, Bitterstoffe, Gerbstoffe und Flavonoide. Diese sorgen im Zusammenspiel für die antioxidative, antiseptische, schleimlösende, auswurfförderne, reizmildernde und antibakterielle Wirkung von Kiefernnadelextrakten.

Sie werden traditionell verwendet bei unterschiedlichen Formen von Atemwegserkrankungen - Erkältungen, Grippe, Sinusitiden, Bronchitis, Husten -, Infektionen der ableitenden Harnwege und Hauterkrankungen.

 

Vorsicht bei der Anwendung von Kiefernnadelextrakten ist bei Keuchhusten und Asthma bronchiale geboten: in seltenen Fällen kann es hier zum reaktiven Bronchospasmus kommen.

 

Nachdem euer Nadelaufguss etwas abgekühlt ist, könnt ihr ihn optional noch mit jeweils einem Teelöffel Apfelessig und Honig verfeinern und euren Kiefernnadeln-Aufguss als Oxymel trinken. Das ist nicht nur lecker, sondern auch gesund, denn die Inhaltsstoffe von Honig und Apfelessig können allein schon viele positive Wirkungen auf unsere Gesundheit, insbesondere Stoffwechsel und Immunsystem, vermitteln. Ein perfekter Begleiter für die aktuelle Erkältungszeit!

 

Neben Kiefernnadeln können auch die Nadeln von Tanne oder Fichte kulinarisch und heilkundlich genutzt werden. Auch hier gilt jedoch wie immer: nur das Sammeln, was zweifelsfrei identifiziert werden kann, denn bei den genannten Nadelbäumen sind Verwechslungen mit der hochgiftigen Eibe möglich. Wer hat schon Nadelbaum-Tee probiert?

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