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Mädesüß-Wasser

Ich fühle mich aktuell an die Fliederzeit erinnert, als es bei uns gefühlt jeden Tag regnete und ich nie den richtigen Zeitpunkt abpassen konnte, die Blüten zu sammeln. Und jetzt, wo das Mädesüß blüht, scheint sich das zu wiederholen 🙈.

Mädesüß ist neben Holunder eine meiner Lieblingspflanzen im Sommer, da seine Blüten vielfältig verwendet werden können. Ich liebe ihr süßliches Aroma, das an Honig, Vanille und Mandeln erinnert und die Pflanze zu einer wunderbaren Zutat für verschiedenste Verarbeitungen macht.

 

Und weil ich ja besonders die schnellen und einfachen Zubereitungen mag, hier das erste "Rezept" für Mädesüßblüten: Aromatisiertes Mädesüß-Wasser. Ein paar Blüten Mädesüß, einige Scheiben Zitrone, etwas Zitronensaft und gefiltertes Wasser - einfacher geht es fast nicht! Das Ganze in eine Karaffe geben und einige Stunden durchziehen lassen. Besonders intensiv wird der Geschmack, wenn euer Wasser über Nacht im Kühlschrank ziehen darf. Hierzu könnt ihr eure Blüten auch gerne bei Regenwetter sammeln.

 

Für eine Mädesüß-Limonade einfach die Blüten in Apfelsaft ziehen lassen. Zitronensaft und je nach Geschmack etwas Honig dazu, mit Mineralwasser aufgießen - Fertig!

 

Phytotherapeutisch gehört Mädesüß neben der Weide übrigens zu den wichtigsten schmerzstillenden Pflanzen. Es enthält Salicylsäure, welche die schmerzlindernde, entzündungshemmende und fiebersenkende Wirkung vermittelt. Ein anderer Name dieser Pflanze ist "Spierstrauch", von dem auch die Bezeichnung "Aspirin" abgeleitet wurde. Man vermutet, dass schon die Germanen die Wirkung des Mädesüß nutzten - sie süßten damit ihren Met und beugten damit auch den Kopfschmerzen bei übermäßigem Genuss vor.

 

Aufgrund der enthaltenen Salicylsäure eignen sich getrocknete Mädesüßblüten auch gut für Teemischung bei Erkältungskrankheiten. Darüber hinaus könnt ihr die Blüten für die Herstellung von Tinkturen, Oxymelen und Sirup nutzen. Ihr könnt sie in Teig ausbacken oder sie zum Aromatisieren von Süßspeisen verwenden. Genau wie bei den Holunder- oder Fliederblüten gilt hier: am besten an einem trockenen Tag vor der Mittagszeit sammeln - so behalten die Blüten ihr optimales Aroma.

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