Sonnengelbe Blüten gegen Husten - der Huflattich

Aktuell könnt ihr die Blüten des Huflattichs (Tussilago Farfara) sammeln. Sie haben einen charakteristischen rötlich-grünen, "schuppigen" Stängel, drehen sich im Tagesverlauf immer der Sonne hinterher und sind zur Zeit noch ohne die dazugehörigen Blätter zu finden - diese entstehen nämlich erst nach der Blüte.

 

Huflattich gehört zur Familie der Korbblütler und gilt als Bodenfestiger. Er ist eine extrem widerstandsfähige Pflanze und kann fast überall wachsen. Dabei liebt er vor allem sonnige Standorte und ist häufig auf kargen Böden in Steinbrüchen oder auf Kiesbetten, aber auch im Wald anzutreffen. 

 

Nach der Blüte bildet er charakteristische Blätter aus, denen er den Namen "Fohlenfuss" verdankt. Sie sind lang gestielt, rundlich-herzförmig (ähnlich den Hufen eines Pferdes) und besitzen an der Unterseite eine weisslich filzige Behaarung. Die Oberseite der Blätter fühlt sich glatt an.

DIE Pflanze bei Husten und anderen Bronchialerkrankungen

Huflattich ist DIE Pflanze bei Husten und anderen Bronchialerkrankungen. Darauf weist schon sein Name Tussilago hin, was aus dem Lateinischen stammt und "ich vertreibe den Husten" bedeutet. 

Er enthält Schleimstoffe, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Flavonoide, Inulin sowie verschiedene Mineralstoffe und Spurenelemente. Spezielle Züchtungen sind zudem frei von Pyrrolizidinalkaloiden (s.u.).

Seine Inhaltsstoffe helfen bei der Schleimlösung, indem sie das zähe Sekret verflüssigen und erleichtern das Abhusten. Sie beruhigen gereizte Schleimhäute, können den Hustenreiz lindern und wirken entkrampfend auf die Bronchien. Weiterhin wirken Huflattichextrakte entzündungshemmend.

 

Seine Anwendungsgebiete sind dementsprechend Reizhusten, Heiserkeit, chronische Lungenerkrankungen, wie etwa die chronische Bronchitis oder die chronisch obstruktive Bronchitis und Staublungenerkrankungen. Weiterhin verwendet man ihn bei Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut.

 

Man kann Huflattich heilkundlich in Form von Tee, Tinkturen, als frischen Pflanzenpresssaft oder als Sirup anwenden. In der Apotheke sind diverse Fertigpräparate erhältlich. Außerdem ist die Anwendung seiner Blätter als Huflattich-"Zigarre" beschrieben.

Für einen Tee werden 1 TL getrocknete Huflattichblätter mit 1 Tasse kochendem oder warmen Wasser übergossen, 10 Minuten ziehen gelassen und nach dem Abseihen getrunken. Empfohlen werden drei Tassen Tee am Tag.

Verwendung in der Wildkräuterküche

Der Huflattich kann ebenfalls sehr gut als Wildgemüse verwendet werden. Seine nach Honig duftenden Blüten eignen sich als essbare Dekoration für Wildkräutersalate, Suppen oder Süßspeisen. Auch die Blattstängel und die später wachsenden Blätter sind essbar und passen kleingeschnitten nicht nur in Salate, sondern auch in Gemüsegerichte, Pfannkuchen oder einfach aufs Butterbrot. Der Geschmack der Pflanze erinnert an grünen Spargel.

Die bis zu 20 cm großen älteren Blätter sollten nur gekocht verwendet werden und können beispielsweise zu Rouladen verarbeitet werden. 

Aufgrund der enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide mit Vorsicht zu genießen

Obwohl der Huflattich seit Jahrhunderten als Heil- und Nahrungspflanze geschätzt und verwendet wurde, ist er in der heutigen Zeit in Verruf geraten. Grund dafür sind die enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide, die im Verdacht stehen, bei langfristiger Anwendung die Leber zu schädigen. Diese befinden sich vor allem in den Blüten der Pflanze. Fertigpräparate werden daher fast ausschließlich aus den Blättern des Huflattichs hergestellt. Weiterhin ist die Anwendung von Huflattichpräparaten auf 2 x 2-3 Wochen im Jahr beschränkt und sie wird - aufgrund fehlender Datenlage - nicht in Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Kindern unter vier Jahren empfohlen.

Die Tagesdosis sollte in dieser Zeit 4,5 - 6 g bzw. 2 - 4 g für Kinder von 4 - 10 Jahren (1 TL = 1 g) nicht überschreiten.

Hält man sich an diese Dosierung, sind keine Nebenwirkungen bei Anwendung bekannt. Ebenso gilt auch ein gelegentlicher Verzehr der Pflanze als unbedenklich.

Wer eine längerfristige Anwendung plant, sollte Präparate verwenden, die aus pyrrolizidinfreien Zubereitungen bestehen.

 

Ich persönlich verwende sowohl Blätter als auch Blüten der Pflanze und halte den gelegentlichen Verzehr für unproblematisch. Aber letztendlich muss jeder für sich selbst entscheiden, ob und wie er diese Pflanze für sich einsetzt - oben beschriebene Dosisempfehlungen können hier als Entscheidungshilfe dienen.

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