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Wildkräutersalat im Februar

Das frühlingshaften Wetter der letzten Tage hat nicht nur die ersten Krokusse und Schneeglöckchen zum Erblühen gebracht. Auch die ersten Wildkräuter zeigen sich nun und wachsen kräftiger. Ich stand ganz ungeduldig schon seit ein paar Tagen in den Startlöchern und habe es nun endlich geschafft, den ersten Wildkräutersalat des Jahres zu sammeln. Ohne mich vorher nochmal zu belesen, was um diese Zeit so wächst, habe ich einfach mal drauf los gesucht - letztendlich kriege ich ja sowieso nur das, was ich finde ;)

Und ich wurde nicht enttäuscht! - Um Eines vorweg zu nehmen, man findet aktuell wirklich eine Vielzahl von Wildpflanzen, die man gut für einen Salat nutzen kann. Dies ist wahrscheinlich den warmen Temperaturen geschuldet ist, sodass man viele allgemeine Angaben, ab wann man welche Wildpflanze finden kann, aktuell deutlich nach vorne verlegen kann.

 

Wer kein großer Salatfreund ist, kann die gesammelten Kräuter übrigens auch genauso gut mit etwas Obst und Wasser zu einem grünen Smoothie verarbeiten. Oder, oder, oder... Möglichkeiten, eure Wildkräuter kulinarisch zu verwenden gibt es extrem viele!

 

Und bitte immer beachten: nur das Sammeln und verwenden, was ihr wirklich sicher bestimmen könnt!

 

Hier nun meine Ausbeute an wilden Kräutern im Februar:

Löwenzahn

Die jungen Blätter vom Löwenzahn sind gerade zu Beginn des Jahres noch mild und sehr lecker. Sie enthalten im Vergleich zum Kopfsalat etwa 5x so viel Eiweiß, 8x so viel Vitamin C und doppelt so viel Kalium, Magnesium und Phosphor. Die enthaltenen Bitterstoffe regen die Verdauung und den Stoffwechsel an. In der Volksheilkunde wird dem Löwenzahn zudem eine blutreinigende und allgemein stärkende Wirkung zugeschrieben.

Vogelmiere

Das ganzjährige Wildkräuter-Superfood, mit hohem Vitamin- und Mineralstoffgehalt. Auch sie übertrumpft unseren Kopfsalat, was Calcium (doppelt so viel), Kalium und Magnesium (3x so viel), Eisen (7x so viel), Vitamin A (doppelt so viel) und Vitamin C (8x so viel) betrifft. Ihr mild-nussiger Geschmack erinnert an Mais.

Gänseblümchen

Das Gänseblümchen ist eindeutig der Favorit meiner jungen Mitsammler. Wir haben sowohl die jungen Blätter als auch die Knospen und Blüten gesammelt - und während des Sammelns nebenbei genascht. Gänseblümchen enthalten unter anderem Saponine, Bitterstoffe, Vitamin C und A, Calcium, Magnesium, Kalium und Eisen. Sie werden volksmedizinisch zur Stoffwechselanregung sowie Schleimlösung und Auswurfförderung bei Erkältungskrankheiten verwendet und sollen den Körper allgemein im Frühjahr stärken.

Scharbockskraut

Hiervon werden aktuell die ersten kleinen Blätter gesammelt, die an ihrer Form und der glänzenden Blattoberseite zu erkennen sind. Sie enthalten sehr viel Vitamin C, Saponine und Gerbstoffe und haben einen leicht sauer-scharfen Geschmack. Es wurde früher wegen des hohen Vitamin-C-Gehaltes bei Skorbut und Frühjahrsmüdigkeit gegessen. Sobald das Scharbockskraut anfängt zu blühen, sollte es nicht mehr verspeist werden, da der steigende Gehalt an Alkaloiden (Protoanemonin) zu Reizungen der Magenschleimhäute führen kann.

Schafgarbe

Die Schafgarbe ist an ihren charakteristischen Blättern gut erkennbar, die ihr auch den Namen "Augenbraue der Venus" verliehen haben. Schafgarbe enthält vor allem Bitterstoffe und ätherische Öle, die im Salat für eine gute Würze sorgen. Sie wird medizinisch bei krampfartigen Magen-/ Darm- und Gallebeschwerden und zur Appetitanregung verwendet und kann, außer in Salaten, beispielsweise auch gut als Gewürz für fette und schwer verdauliche Speisen dienen.

Taubnessel

Die nicht brennende Verwandte der Brennessel ist ebenfalls sehr gut für Wildkräuter Salate geeignet. Es gibt verschiedene Unterarten (unterscheidbar unter anderem durch ihre Blütenfarbe), die alle gleichermaßen verwendet werden können. Auch sie enthält viele Mineralstoffe, Protein, Vitamin A und ätherische Öle. Besonders vor der Blüte ab Februar bieten sich die jungen und zarten Blätter für Salate aber auch andere Zubereitungen an. Ab der Blüte sind die Blätter dann zwar etwas fester, dafür eignen sich nun auch die Blüten als bunte Dekoration der Speisen.

Neben diesen Pflanzen sollten aktuell noch verschiedene Schaumkräuter, Kleearten oder Gundermann zu finden sein - bei uns gab es die (noch) nicht. Wie oben schon erwähnt, man muss halt nehmen, was man kriegt!

 

Die gesammelten Wildkräuter dann waschen, abtropfen lassen und wer mag, etwas zerkleinern. Ich lege die Gänseblümchenblüten meist zur Seite und streue sie zuletzt als Deko über den fertigen Salat - das freut vor allem die kleinen Esser. 

Das Dressing für euren Wildkräuter-Salat

Ich persönlich mag einfache und unkomplizierte Wildkräuter-Rezepte; mit Kindern hat man sowieso meistens keine Zeit für aufwändige Kulinarik.

Daher kommt auch das Dressing zum Salat eher unaufwändig daher - aber ich mag es sehr gerne. Einfach nach Geschmack folgende Zutaten mischen:

  • Olivenöl
  • Apfelessig
  • Senf
  • Honig
  • Salz und Pfeffer

Das Ganze dann über die gesammelte Kräuterauswahl geben. Fertig! 

Und zum Schluss mein ultimative Tipp, damit das gesunde Zeug sogar den Kindern schmeckt: den Kindern die Pflanzen zeigen und sammeln lassen - Selbstgesammeltes schmeckt (zumindest hier) fast immer!

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